Wahrheit oder Lüge? Was wir in Beziehungen wirklich sagen (und was nicht)
Die wichtigsten Antworten aus meinem RTL-Interview – liebevoll provokant und radikal ehrlich.
Ehrlichkeit gilt als eines der höchsten Güter in zwischenmenschlichen Beziehungen. Doch wenn wir ganz ehrlich sind: Wir lügen alle – täglich. Kleine Notlügen, taktisches Schweigen oder beschönigende Halbwahrheiten gehören zum Alltag. In meinem [RTL-Interview (hier verlinken)] teile ich, warum das so ist, welche Formen der Lüge tatsächlich “okay” sind – und wie man radikale Ehrlichkeit lernt, ohne zum Beziehungskiller zu werden.
Warum Wahrheit in Beziehungen (überlebens-)wichtig ist
Ohne Wahrheit kein Vertrauen – und ohne Vertrauen keine echte Verbindung. Wahrheit schafft Klarheit, Verlässlichkeit und Tiefe. Wer sich immer nur verstellt oder anpasst, lebt in einer Beziehung voller Illusionen. Das hält vielleicht eine Weile – aber nie dauerhaft.
Lügen wir mehr, wenn wir erwachsen werden?
Als Kinder lernen wir: Sei ehrlich! Doch als Erwachsene merken wir schnell – Ehrlichkeit hat Nebenwirkungen. Wir lügen bewusst, um Konflikte zu vermeiden, uns Vorteile zu sichern oder Erwartungen zu erfüllen. Wahrheit wird zur Verhandlungssache. Willkommen im echten Leben.
Wie viel Ehrlichkeit ist überhaupt sozial verträglich?
Radikale Ehrlichkeit klingt cool – ist aber oft einfach nur rücksichtslos. Die Wahrheit ist: Wahrheit braucht Takt. Es geht nicht darum, alles rauszuhauen, was du denkst, sondern darum, die Wahrheit so zu sagen, dass sie gehört werden kann. Wer empathisch ehrlich ist, gewinnt. Wer brutal ehrlich ist, verliert.
Schonungslos ehrlich oder liebevoll lügen?
Die Frage ist nicht entweder oder, sondern: Wie können Sie ehrlich sein, ohne zu verletzen? Eine unangenehme Wahrheit mit Respekt und Klarheit gesagt, wirkt stärkender als jede Lüge mit Samthandschuhen. Denn: Eine Lüge mit guten Absichten bleibt eine Lüge – und nagt am Fundament.
Notlügen – akzeptabel oder Ausrede?
Notlügen sind der emotionale Airbag unseres Alltags. Wir greifen auf sie zurück, wenn wir glauben, die Wahrheit sei zu unbequem oder zu riskant. Aber Achtung: Zu viele Notlügen machen Sie undurchsichtig – und das schadet Ihrer Glaubwürdigkeit mehr als jede bittere Wahrheit.
Weiße Lügen – erlaubt oder gefährlich?
„Du siehst heute toll aus“ – obwohl man denkt: naja… Eine weiße Lüge kann die Stimmung retten, aber auch Vertrauen kosten. Erlaubt ist, was dem anderen gut tut, ohne zu manipulieren. Verboten ist, was Ihr Gegenüber entmündigt oder ausnutzt.
Zu wem sind wir wirklich ehrlich?
Ehrlichkeit braucht Sicherheit. Wir sind offener zu Menschen, bei denen wir keine Angst vor Ablehnung haben – und unehrlich zu jenen, deren Reaktion wir fürchten. Spannend: Gerade den Menschen, die uns am nächsten stehen, sagen wir oft nicht die ganze Wahrheit – aus Angst, sie zu verletzen.
Die Kunst, die Wahrheit gut zu verpacken
Unangenehme Wahrheiten sind wie scharfe Messer – sie können schneiden oder präzise heilen. Verpacken Sie diese in Klarheit, Ich-Botschaften und Mitgefühl. Und: Wählen Sie den richtigen Moment. Nicht jede Wahrheit gehört in die Mittagspause.
Tipps für ehrliche Kommunikation
• Nutzen Sie Ich-Botschaften statt Vorwürfe
• Bleiben Sie bei einer Sache – nicht alles auf einmal auspacken
• Stellen Sie Fragen statt Urteile zu fällen
• Sagen Sie nur, was dem anderen auch hilft
• Üben Sie sich in Pausen: Zuhören ist der Zwilling der Ehrlichkeit
Wenn Ihnen jemand brutal ehrlich begegnet…
Atmen. Nicht gleich zurückschießen. Fragen Sie sich: Ist das Feedback übergriffig oder hilfreich? Bleiben Sie souverän, nehmen Sie es nicht persönlich – und wenn es Sie trifft: Vielleicht ist ein Körnchen Wahrheit drin.
Kann man Ehrlichkeit lernen?
Ja. Aber nicht durch Bücher, sondern durch Mut. Ehrlich zu sich selbst zu sein, ist der erste Schritt. Dann kommt Übung, Feedback, Fehler machen – und wachsen. Ehrlichkeit ist wie ein Muskel. Sie können ihn trainieren.
Wann lügen die meisten – und warum?
Beim Vorstellungsgespräch. Beim Smalltalk. Bei Komplimenten. Warum? Weil wir dazugehören wollen. Weil wir gefallen wollen. Weil wir Angst haben, nicht genug zu sein. Doch je mehr Ehrlichkeit Sie wagen, desto tiefer werden Ihre Beziehungen – beruflich wie privat.
Fazit: Wahrheit ist unbequem – aber befreiend
Ehrlichkeit ist keine Tugend für Heilige, sondern eine Entscheidung für echte Verbindung. Ja, sie tut manchmal weh. Aber Lügen tun auf Dauer mehr weh – nur eben später. Wenn Sie lernen wollen, wie Sie ehrlich kommunizieren, ohne andere oder sich selbst zu verlieren, dann schreiben Sie mir.
Herzliche Grüße
Ihr Daniel Hoch
PS. Das Leben ist schön.
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