Smalltalk – zwischen Landeanflug und Lockangebot

Liebe

Ich wurde wieder einmal als Experte für RTL gebucht – diesmal zum Thema Smalltalk. Warum reden wir, obwohl wir scheinbar nichts sagen – und was steckt wirklich dahinter?

Smalltalk – das klingt nach belanglosem Gerede, Small-Mind und Zeitverschwendung. Und genau so empfinden es immer mehr Menschen in Deutschland. Eine aktuelle YouGov-Studie im Auftrag von Babbel zeigt: Besonders junge Erwachsene meiden Smalltalk, empfinden ihn als unangenehm, oberflächlich und oft als Verkaufstaktik. Gleichzeitig bestätigen psychologische Studien, dass Smalltalk Vertrauen aufbauen und die Zusammenarbeit verbessern kann.

Was also stimmt – ist Smalltalk überflüssig oder unterschätzt?

Smalltalk heute: Misstrauen statt Miteinander

Was früher als Türöffner galt, ist heute oft zum Reizthema geworden. Fast 40 % der jungen Menschen meiden Smalltalk bewusst. Warum? Weil sie ihn nicht mehr als echten Kontakt erleben, sondern als Strategie, um an Informationen zu kommen – mit dem Ziel, ihnen etwas zu verkaufen. Smalltalk wirkt wie ein Lächeln mit Agenda. Kein Wunder also, dass Misstrauen überwiegt.

Dabei ist Smalltalk ursprünglich etwas ganz anderes: Er ist der erste Landeanflug auf eine mögliche Verbindung. Ein Abtasten: Wie geht es dir gerade? Wie tickst du? Gibt es Gemeinsamkeiten? Werte? Interesse? Er ist die Kunst, Nähe zu schaffen, ohne gleich ins Eingemachte zu gehen. Und das braucht Raum, Sicherheit – und vor allem Authentizität.

Was Smalltalk braucht, ist ein Reframe. Nicht als Manipulationswerkzeug, sondern als echtes Werkzeug der Begegnung. Denn ja, man kann Smalltalk lernen. Nicht durch Gesprächstechniken – sondern durch Neugier, Zuhören und ehrliches Interesse.

Fazit

Smalltalk ist nicht das Problem – sondern die Absicht dahinter. Wenn wir aufhören, ihn als Verkaufsstrategie zu missbrauchen, kann er wieder das werden, was er sein sollte: eine Brücke zwischen zwei Menschen. Ohne Ziel. Aber mit Wirkung.

Drei To-dos für echten Smalltalk

  1. Lassen Sie die Agenda weg. Gehen Sie in Gespräche, ohne etwas erreichen zu wollen. Nur begegnen.
  2. Fragen Sie nicht, um zu antworten. Fragen Sie, um zu hören. Wirklich.
  3. Trainieren Sie Neugier. Nicht jeder Smalltalk wird tief – aber jeder kann ein Einstieg sein.

Herzliche Grüße 

Ihr Daniel Hoch 

PS. Das Leben ist schön.

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