Warum ist es krankhaft, immer und alles positiv zu sehen?
Die Welt verlangt von uns oft, dass wir den Kopf oben behalten, immer das Beste erwarten und jede Herausforderung mit einem Lächeln angehen. Doch was passiert, wenn diese „immer-positive“ Haltung zu einer Verpflichtung wird, die uns mehr schadet als nützt? Was, wenn das ständige Streben nach positivem Denken uns blind macht für die Realität?
Der Druck des „Immer“ und „Alles“
Die Vorstellung, dass wir immer und alles positiv sehen sollten, ist ein weit verbreitetes gesellschaftliches Ideal. In der Unternehmenswelt, in Führungsetagen, wird diese Haltung nicht nur gefordert, sondern fast schon erwartet. Doch dieses „immer“ und „alles“ kann lähmend wirken, wenn wir uns zwingen, jede Herausforderung, jedes Scheitern und jede schwierige Situation ausschließlich unter dem Aspekt des „positiv Denkens“ zu betrachten.
Die „immer-positive“ Haltung führt zu einem idealisierten Bild von Erfolg, das nicht nur ungesund, sondern auch unrealistisch ist. Sie blendet den realen Umgang mit schwierigen Emotionen und Problemen aus, und fördert stattdessen eine toxische Positivität, die uns zu negativen Verhaltensweisen anregt.
„Es ist alles gut“, „Mach einfach weiter“, „Lächele und es wird besser“ – das sind die Slogans, die uns das Leben als ständige Herausforderung ohne echte Auseinandersetzung verkaufen.
Das toxische Potenzial des positiven Denkens
Das Problem liegt im „immer“ und „alles“. Der Druck, jederzeit positiv zu denken und „alles“ in einem immerwährenden guten Licht zu sehen, lässt keinen Raum für die Auseinandersetzung mit negativen Gefühlen oder der Akzeptanz von Fehlern. Es wird erwartet, dass wir uns immer wieder erheben, ohne jemals wirklich zu Boden zu gehen, ohne die emotionale Authentizität zu erleben, die uns zu einer tieferen Selbstkenntnis führen würde.
Krankhafte Positivität wird zum Feind echter Resilienz. Sie führt zu einer oberflächlichen Lösung von Konflikten und Problemen, indem sie uns dazu bringt, Schwierigkeiten zu ignorieren, statt sie zu bewältigen. Wenn wir in einer Welt leben, in der jeder Moment perfekt und jedes Ergebnis idealisiert wird, verlieren wir den Kontakt zur Realität. Und diese Verzerrung der Wahrnehmung kann uns sowohl als Führungskraft als auch als Mensch schaden.
Führung im Angesicht der Realität
In meinem Buch “MINDPUNK – Denken und Leben für neue Götter” zeige ich, wie wir als Führungskräfte lernen können, uns selbst zu erkennen und die authentischen Teile unseres Lebens zu leben. Um tatsächlich zu führen, müssen wir uns unserer eigenen Komplexität bewusst sein. Der Weg führt nicht über die Oberflächlichkeit des “immer positiv”, sondern über das Erkennen und Annehmen unserer eigenen Schattenseiten.
Wirklich authentische Führung entsteht, wenn wir uns nicht hinter einer ständigen positiven Fassade verstecken, sondern uns der gesamten Palette von Emotionen stellen – auch den unangenehmen.
Erkennen Sie die Gefahr der toxischen Positivität
Es ist nicht nur ungesund, sondern auch gefährlich, alles unter dem Deckmantel des Positiven zu betrachten. Es ist an der Zeit, das „immer“ und „alles“ zu hinterfragen und zu erkennen, dass wahre Stärke und Resilienz nicht im ständigen Optimismus, sondern im echten Umgang mit Herausforderungen liegen.
Drei To-dos für Führungskräfte:
Herzliche Grüße
Ihr Daniel Hoch
PS. Das Leben ist schön.
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