Ist eine Führungskraft noch ein Mensch?
Was Sie in diesem Artikel erwartet:
Dieser Artikel beleuchtet, wie Führungskräfte und Mitarbeitende sich gegenseitig entfremden – emotional, sprachlich und menschlich. Warum Führungskräfte oft als „anders“ wahrgenommen werden, warum Teams sich von ihnen abspalten und wie Klarheit, Bewusstsein und Reife helfen, wieder echte Verbindung zu schaffen.
Wenn der Mensch zur Funktion wird
Führung beginnt meist mit einem Missverständnis: Viele glauben, sie müssten mit der neuen Rolle ein neuer Mensch werden. Sachlicher. Strategischer. Angepasster.
Aus „Wie geht’s dir?“ wird „Wie ist der Status?“ Aus „Lass uns drüber sprechen“ wird „Bitte trag das ins System ein.“ Und langsam verschiebt sich etwas – erst unmerklich, dann spürbar.
Führung wird zur Funktion. Und der Mensch dahinter wird leiser.
Doch die eigentliche Tragik beginnt nicht dort, wo die Führungskraft sich verändert. Sondern dort, wo sie nicht mehr als Mensch wahrgenommen wird.
Wenn das Team sich abspaltet
Mitarbeitende sagen oft: „Seit sie befördert wurde, ist sie nicht mehr die Alte.“ „Er redet jetzt wie die da oben.“
Diese Wahrnehmung ist selten böse gemeint – aber sie schafft Distanz. Denn mit jeder Projektion – „die da oben“ gegen „wir hier unten“ – entsteht ein emotionaler Graben, den keine Teambuilding-Maßnahme überbrückt.
Die Wahrheit ist unbequem: Nicht nur Führungskräfte entfremden sich vom Team. Auch Mitarbeitende entfremden sich von ihrer Führungskraft.
Sie trennen sich innerlich, um sich zu schützen. Sie schaffen ein „Wir“ gegen „die da oben“. Und so entsteht auf beiden Seiten dasselbe Muster: Abstand statt Verbindung. Misstrauen statt Vertrauen. Rolle statt Beziehung.
Der Preis der gegenseitigen Entfremdung
In dieser stillen Spaltung verliert ein Unternehmen seine Seele. Denn wo Menschlichkeit fehlt, entsteht Angst. Wo Verständnis fehlt, wächst Zynismus. Und wo Nähe fehlt, entsteht Bürokratie.
Wenn die Führungskraft glaubt, sie müsse härter werden, und die Mitarbeitenden glauben, sie dürften sich nicht mehr öffnen – dann entsteht keine Kultur, sondern ein System aus Rollen.
Reife heißt: Nähe zulassen
Klarheit in Führung heißt nicht, alle auf Distanz zu halten. Klarheit heißt, bewusst Nähe zuzulassen, ohne die eigene Position zu verlieren. Eine reife Führungskraft bleibt Mensch – und ein reifes Team erkennt diesen Menschen an, statt ihn zu idealisieren oder zu verurteilen.
Führung ist Beziehung, keine Rangordnung. Und Menschlichkeit ist keine Schwäche, sondern die einzige Grundlage für Vertrauen.
Fazit
Die wichtigste Frage ist nicht, ob eine Führungskraft noch ein Mensch ist. Sondern: Erlauben wir ihr, einer zu sein? Denn Führung verliert immer dann ihre Wirkung, wenn sie nicht mehr menschlich gesehen wird – von beiden Seiten.
3 To-do’s für echte Verbindung in Führung
Herzliche Grüße
Ihr Daniel Hoch
PS. Das Leben ist schön.
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