Inspiration Liebe

Qualitätswandel innerhalb von Partnerschaften

Liebe

In meinen Coachings darf ich immer wieder auch Paare mit meinen Perspektiven auf dem Weg hin zu mehr Verbindung und einem friedvollen Füreinander unterstützen und begleiten. Dabei fällt mir auf, dass sich Paare häufig mit ähnlichen Themen und Fragen auseinandersetzen, welche mich zu diesem Beitrag inspirierten. Dabei spielt es mittlerweile kaum noch eine Rolle, ob Paare verhältnismäßig kurz oder bereits eine lange Zeit zusammen leben. Wir erleben im Zusammenleben mit unserem Partner ungeahnte Herausforderungen, dass sich einer oder beide verändern und oft wissen wir dabei nur wenig darüber, wie wir mit diesen Herausforderungen und Veränderungen wohlwollend, liebevoll und friedvoll umgehen können.

Der heutige Beitrag gibt Ihnen sowohl Einblicke in meine Arbeit, als auch Impulse aus Gesprächen mit meinen Coachees und weiteren wundervollen Seelen, welche mich als Muse inspirieren und unterstützen. Mein Dank an dieser Stelle an Dich: Juliane. Danke für deine Synapsen beim Schreiben dieser Inspiration.

Die folgenden Fragen als Überschrift verwendet, sind ein Auszug eines Dialoges zweier einander liebender Herzen, welche sich von mir Unterstützung in Form des Coachings für noch mehr Miteinander wünschten. Von Herzen Danke für Euer Vertrauen und dass ich dies als Inspirationsquelle verwenden darf.

Sie dürfen sich mit diesem Artikel eingeladen fühlen, sich und Ihre Denkmuster/Blickwinkel zu hinterfragen und reflektieren, sowohl innerhalb Ihrer Partnerschaft, als auch in der Beziehung zu sich selbst und Ihren inneren Anteilen.

Was passiert und was nicht, wenn wir beide uns verändern?

Liebe

Innerhalb einer Partnerschaft gibt es vor allem nach einem längeren Zeitraum des Zusammenlebens manchmal Momente, in denen wir bemerken, dass sich jeder einzeln oder auch nur einer der beiden Partner verändert hat und sich damit auch die Partnerschaft anders anfühlt als am Anfang.

Im Moment der Erkenntnis haben wir häufig das Gefühl und das muss gar nicht negativ sein, dass es überraschend und unverhofft eintritt. Dabei ist es meistens ein schleichender Prozess und es darf die Frage erlaubt sein: „Was haben wir in der Zwischenzeit und bis zu der Erkenntnis getan bzw. unterlassen bis wir gemerkt haben, dass sich etwas, einer oder auch beide Partner verändert haben?“

Dabei passiert es, dass sich die Partner wünschen, der andere sei wieder so, wie ich diesen kennengelernt hatte. Dabei möchte ich aufzeigen, dass dieser Augenblick der Feststellung eine wundervolle Möglichkeit zur Reflexion für jeden einzeln und vor allem gemeinsam als Paar ist.

Hierbei dürfen sich beide folgende Fragen stellen:
  • Wo sieht sich jeder einzelne und wo sehen wir uns gemeinsam in der Partnerschaft?
  • Wo führt uns die Veränderung hin, wenn wir sie annehmen, wie sie ist und wo führt es uns hin, wenn wir sie nicht annehmen?
  • Lassen wir uns von der Veränderung einfach treiben oder sind wir diejenigen, die diese Möglichkeit zur Entwicklung nutzen, hin zu noch mehr Freude, Verbindung und Liebe (zu mir als auch zum anderen)?
  • Wofür leben wir miteinander und was macht uns als Paar, unabhängig davon, dass wir uns verändert haben, aus und besonders?
  • War einer oder beide am Anfang verändert und ist/sind jetzt „normal“?

Hierbei geht es aus meiner Perspektive weniger um Veränderung, sondern vielmehr um Entwicklung und darum, wie wir uns fühlen und vor allem, wie wir uns im Zusammenleben fühlen möchten.

Es geht darum, ob wir weiterhin einen gemeinsamen Weg sehen und ob beide Herzen noch im selben Takt schlagen. Manchmal passiert es, dass die Herzen einander noch lieben, doch der Weg, den wir gemeinsam gehen wollten, ist nicht mehr derselbe.

Genau dafür ist es für das Wohlwollen beider Partner so wichtig, sich zu reflektieren und WESENtliche Fragen zu stellen, die sich eher mit dem Wesenskern als mit den Umständen befassen. Sich zu lieben, trotz aller Diversitäten, muss nicht bedeuten, dass wir uns in der Partnerschaft noch wohlfühlen, und umgekehrt können die Umstände völlig stimmig sein, doch die Liebe ist nicht bereit, sich weiterzuentwickeln.

Wenn wir feststellen, dass wir nicht mehr sind, wie wir uns kennengelernt haben, dürfen wir uns fragen, auf welche Weise wir uns lieben und ist es (noch) so, wie es mir selbst und uns guttut?

Hierbei können Ihnen folgende Reflexionsfragen helfen:
  • Lieben wir uns für das, was wir tun und dafür, welche Version wir kennengelernt haben?
  • Lieben wir den Menschen in seinem Wesenskern und seiner unvollkommenen Perfektion seines Seins?
  • Möchten wir beieinander wohnen, um uns gegenseitig bei unserer Entwicklung zu unterstützen und die Liebe dabei kultivieren, pflegen und hüten?
  • Worum geht es bei der Veränderung unseres Wesens wirklich und geht es wirklich um die Veränderung oder eher um Entwicklung?
  • Möchten wir eher beobachten, was uns trennt oder das entwickeln, was uns verbindet und was verbindet uns?

Hierbei bringt Entwicklung Veränderung, doch Veränderung bringt nicht unbedingt Entwicklung. Veränderung findet eher im Außen, also beispielsweise im Verhalten und den Ergebnissen, dem Tun und Haben statt. Entwicklung geschieht auf der Sein-Ebene.

Wir dürfen uns fragen, ob der gemeinsame Lebensweg noch sinnstiftend und vor allem herzerfüllend ist und dem Partner die Wertschätzung und den Respekt erweisen, Antworten auf diese Fragen auch durch uns zu bekommen.

Entwicklung statt Veränderung

Entwicklung statt Veränderung bedeutet, dass, wenn wir den Blick in unser Inneres richten, wir spüren werden, dass sich unser Wesenskern durch unser reiferes Ich weniger verändert, sondern vielmehr an Reife gewinnt und dabei ebenso liebenswert und liebevoll bleibt.

Wenn wir Veränderung mit einem 100 € Schein vergleichen, den wir zerknittert aus der Hosentasche holen, um damit den Einkauf zu bezahlen, können wir feststellen, dass dieser zerknittert in der Hosentasche genauso viel Wert ist wie, wenn wir ihn aus der Hose ziehen und entfalten, um ihn an der Kasse ordentlich zu übergeben. Der Ursprung und der Wert dieses Scheins bleiben dabei gleich, und wir streichen ihn sogar glatt, bevor wir damit unseren Einkauf bezahlen. Oder haben Sie schon einmal dem Verkäufer einen zerknüllten Geldschein hingeworfen? Damit möchte ich sagen, dass unabhängig davon, ob es um Entwicklung/Veränderung von uns selbst oder dem Partner geht, der Kern und damit der Ursprung, also die Liebe füreinander, der wichtigste und gleichzeitig wesentlichste zu prüfende Wert ist.

Haben wir bemerkt, dass die Liebe für beide weiterhin den gleichen Wert hat und damit sich lediglich die Qualität verschoben hat, dürfen wir uns zunächst die Frage stellen, wie wir uns weiterhin in unseren gereiften Versionen bei der Erfüllung unserer Visionen unterstützen.

Dabei darf jeder für sich und beide gemeinsam reflektieren, ob und wenn ja, auf welche Weise wir uns weiterhin unterstützen oder ob wir uns durch unsere Entwicklung und Veränderung möglicherweise sogar im Weg stehen. Hierbei kann jede Veränderung eine neue Qualität in unsere Beziehungen bringen, wenn wir diese als solche zulassen und annehmen. Es geht mehr um den Qualitätswandel statt um Veränderung bzw. um Ent-wicklung statt nur um Veränderung.

Ist mein Herz grundsätzlich erfüllt und die Liebe des Anderen das i-Tüpfelchen?

Liebe

In meinen Coachings darf ich häufig beobachten, dass Menschen in ihren Partnerschaften unzufrieden sind und die eigene Zufriedenheit vom Partner selbst abhängig gemacht bzw. diese auf den Partner projiziert wird. Das heißt, wir machen das eigene Glück und den Wohlfühlzustand vom anderen abhängig. Haben Sie sich schon mal dabei erwischt, dass Ihr Partner nicht bei Ihnen ist und Sie ein Gefühl von Traurigkeit, Unzufriedenheit, Mangel oder anderen Gefühlen verspüren? Hier dürfen wir in Kontakt mit unserem inneren Kind treten und uns fragen, woher diese Gefühle wirklich kommen und dem Ursprung zugrunde gehen. Wenn Sie sich fragen, wie Sie überhaupt in Kontakt mit Ihrem inneren Kind treten können, unterstütze ich Sie als Ihr Coach sehr gern.

Häufig befinden sich Menschen in ihren Partnerschaften in Abhängigkeiten, anstatt dass diese eine wirkliche Bereicherung im eigenen Leben ist. Dabei sind die Gründe oder auch Ausreden, weshalb sich Menschen (noch) in ihren Partnerschaften befinden, wirklich erstaunlich. Materielle Dinge, wie Schulden oder auch Schuldgefühle, Kinder, anfängliche Euphorie, die in Hoffnung über gleitet uvm. äußern Menschen als Grund oder Ausrede, in ihren Bäh-ziehungen zu leben.

Doch woran liegt das wirklich? Und warum führen wir Partnerschaften, in denen der Wert des anderen darin liegt, nicht allein sein zu müssen? Und wie schaffen wir es wahrlich in Verbindung mit uns selbst und unserem Partner zu gehen? Es geht um Verantwortung und diese im ersten Schritt für uns selbst und unsere eigenen Themen zu übernehmen.

Dabei dürfen wir uns die Frage stellen, ob die verspürte Unzufriedenheit wirklich mit dem anderen zu tun hat oder ob es vielmehr daran liegt, dass wir in unserer Selbstliebe reifen dürfen? Indem wir anfangen unsere eigenen Bedürfnisse selbst zu erfüllen und dafür weniger den Partner benutzen, werden wir bemerken, dass der Partner vielmehr das i-Tüpfelchen der eigenen Vollkommenheit ist. Es geht weniger um vollkommene Perfektion, sondern vielmehr um Vollkommenheit. Hier geht es darum, allein glücklich zu sein, mit dem anderen überglücklich und nicht unglücklich ohne den Partner.

Hierbei sind wir selbst nicht mehr im Mangel, verhalten uns weniger manipulativ und benutzen den Partner nicht mehr für unsere eigenen Bedürfnisse. Vielmehr sind wir jetzt bereit, den anderen anzunehmen, wie er ist, und sind für das empfänglich, was uns der andere wirklich zu geben hat. Indem wir im ersten Schritt durch unseren Körper fühlen und dann verstehen, dass unsere eigenen Themen mit dem anderen nichts zu tun haben, gelangen wir in die eigene Vervollkommnung und sind mehr in der Lage, die Liebe des anderen weniger als Vervollständigung wahrzunehmen, sondern vielmehr sinnbildlich als ein Feuerwerk der Sinne und damit als i-Tüpfelchen zu spüren.

Wir formen den Anderen damit wir so bleiben dürfen oder die Version sind, die wir gern wären.

Partnerschaften gehen häufig auseinander, weil die Liebe auf die Version des anderen beschränkt wird, die wir kennengelernt haben. Manchmal beschränken wir unsere Liebe dabei auch auf die Version des anderen, die wir in ihm sehen wollten. Wir sind ent-täuscht, weil nicht der andere uns enttäuscht, sondern der andere aufzeigt, dass er nicht so ist, wie wir ihn gerne sehen und fühlen wollten. Dabei war der andere schon immer so, nur wir wollten ihn gerne anders sehen oder haben, obwohl die Person gar nicht so ist oder sein möchte. Oftmals stülpen wir einem anderen Menschen eine Maske über, weil es uns gefällt und wundern uns schließlich, wenn dieser die Maske abnimmt und sagt: „Das bin ich nicht.“ Dies zeigt uns, dass es das eigene unerfülltes Herz ist, was wir erhofft haben, er-  oder gefüllt zu bekommen durch die Version des Anderen, so, wie wir es brauchen.

Hier geht es um den Qualitätswandel sowie die Entwicklung und Reife innerhalb einer Partnerschaft und damit einhergehende Grenzverschiebung. Doch noch viel mehr geht es um Verschmelzung, Symbiose und den gemeinsamen Seelentanz. Gleichzeitig dürfen wir, jeder für sich und gemeinsam regelmäßig reflektieren und sich die Frage stellen, ob sich an der Liebe im Kern zu mir und zueinander etwas verändert anfühlt und welche Qualität, welchen Wert und welche Tiefe diese bereits gewonnen, möglicherweise verloren hat oder hinzugewinne darf.

Für das Kennen, Erkennen und Anerkennen ist ein wichtiger erster Schritt sich selbst zu reflektieren. Sich selbst zu hinterfragen, welche Version wir wahrlich sind und ob wir uns selbst bereits so annehmen in Form unserer Selbstliebe. Wie und wer wir sind, ist ein wichtiger Schritt für eine erfüllte Partnerschaft. Es geht um das Wir in jedem von uns.

Das Wir in mir schafft das Wir in Uns.

Das Wir in mir meint, dass wir mit unseren inneren Anteilen in Symbiose leben. Statt einen oder mehrere unserer Anteile abzuspalten, nehmen wir diese liebevoll an und geben ihnen selbst, was sie wirklich brauchen, ohne den Partner dafür zu benutzen. Wir schaffen uns im Innen unsere Familie und leben mit uns selbst, wie in einem harmonischen Orchester.

Stellen Sie sich vor, der Konzertsaal ist Ihr Innenleben und jeder Ihrer Anteile spielt einen anderen Ton. Um gemeinsam ein grandioses Konzert zu kreieren und für eine großartige Stimmung zu sorgen, sollten wir zunächst selbst unsere eigenen Instrumente beherrschen und regelmäßig dafür üben, also reflektieren und das Gelernte leben. Nun bringt Ihr Partner seinen eigenen Konzertsaal mit seinen Instrumenten mit und die Herausforderung ein gemeinsam harmonisches Orchester zu kreieren liegt dabei, sich zu ergänzen und potenzieren.

Indem wir es schaffen in unserem eigenen Wir für unsere Selbstliebe empfänglich zu sein und uns diese erlauben, geht es nicht mehr darum, das eigene unerfüllte Herz an dem anderen zu bedienen, sondern die eigene Fülle durch die Liebe des anderen zu potenzieren und ergänzen.

Erlauben wir uns, uns selbst zu lieben, weiterzuentwickeln? Hierbei kann es ebenso sein, dass der Partner sich gar nicht weiter entwickeln kann oder möchte oder beides.

Was passiert, wenn ich Dinge mag, du nicht und diese dir sogar weh tun?

Liebe

Insgesamt ist radikale Ehrlichkeit mit uns selbst und unserem Partner zu sprechen gemeint.

Hierfür gibt es 3  Werte. Klarheit, Klartext und Konsequenz. Die 3 Prinzipien, welche damit einhergehen sind:

  1. Radikale Ehrlichkeit.
  2. Respektvolle Uneinigkeit.
  3. Ergänzen statt Vorwerfen.

Auch und vor allem über unangenehme Themen zu kommunizieren, ist wesentlich. Sich damit unseren eigenen Themen, Gefühlen und denen unseres Partners zu stellen und diese anzunehmen und sich vor allem wahrlich für die Freude und das Glück, den Frieden und die Selbstbestimmtheit des anderen zu interessieren ist wahrlich wertschätzend und respektvoll. Sich Zeit für sich, den Partner und uns zu nehmen, um einander zu erfahren und darüber zu reden, worin wir uns, also jeder Einzelne gesehen, gehört und geliebt fühlen ist dabei das wertvollste, was wir uns schenken können. Zu wissen, welche Sprache der Liebe wir sprechen, damit wir uns wahrlich fühlen, wahrgenommen und verstehen, ist ebenso ein bedeutsamer und wesentlicher Aspekt für wahre Verbindung.

Es geht weniger darum, nicht verletzlich zu sein, sondern vielmehr einander wahrlich sichtbar zu sein und uns einander den Raum zu geben, unsere Verletzlichkeit zu erlauben und dabei gehen wir ALL IN mit unseren eigenen Ängsten und Themen. Bewusst provokant möchte ich Ihnen die Fragen stellen:

  • Sind Sie wirklich, also so richtig wahrlich in Ihren bisherigen Beziehungen oder auch in Ihrer aktuellen Partnerschaft ALL IN gegangen?
  • Haben Sie sich gezeigt in all Ihren Sein, Ihrem wahren Wesen und Ihrer Verletzlichkeit?
  • Haben Sie in der Beziehung zu sich selbst bereits alles gegeben und haben Sie sich selbst hingegeben?

Ja, die Antwort darauf kann hart sein. Obwohl nicht hart sondern einfach und klar. Doch wie kann Ihr Partner entscheiden Sie bedingungslos zu lieben, wenn Sie ihm die Wahl nehmen in dem Glauben, dass Sie Dinge mögen, die Ihren Partner verletzen würden, wenn Sie nicht mit sich selbst ALL IN gehen und sich dadurch Ihrem Herzensmenschen nicht wahrlich zeigen?

Was machst Du, wenn ich etwas mag, aber Du nicht?

Liebe

Haben wir den Mut gefasst und das Gespräch gefunden und wir bemerken dabei, dass es Dinge gibt, die man selbst mag, doch der Partner nicht, so gibt uns das die Möglichkeit zu folgenden Reflexionsfragen:

  • Sie machen es mit, weil Sie meinen, dass es sich so gehört.
  • Sie machen es mit, weil es der andere auch macht.
  • Sie machen es nicht mit, weil es Ihnen nicht gefällt.
  • Sie machen es mit, nicht weil es Ihnen gefällt, sondern weil Ihnen die Freude des anderen spüren möchten und damit dienen Sie weniger dem Hobby oder der Tatsache, sondern dem Wesen und damit dem Uns.

Hierbei geht es um die emotionale Reife. Es ist wichtig, dass wir uns selbst die Chance geben, Neues zu entdecken, auch in den Dingen, die uns im ersten Moment nicht gefallen, um wahrlich die Sprache unseres Partners wahrzunehmen. Dabei hat auch unser Partner die Chance wahrzunehmen, dass wir Dinge gerne für den anderen tun, weil es ihm wichtig ist. Gleichzeitig ist es ebenso wichtig und richtig „Nein“ zu sagen, weil man weiß, dass man Dinge, die der Partner mag nicht mag. In dem Moment, wo wir ein klares „Nein“ äußern, verwechseln wir häufig dessen Bedeutung, denn wir sagen nicht nein zum Partner und der Liebe zu ihm, sondern lediglich zu der jeweiligen Sache.

Für eine wohlwollenderes Verständnis können wir sagen: „Ich möchte nicht, dass Du diese Dinge sein lässt, sondern ich wünsche mir, dass Du sie mal nicht machst und ich selbst nutze gleichzeitig die Möglichkeit der Sache nachzugehen, warum ich das nicht mag und warum mich das verletzt.“

Es mag lobenswert sein, dass wir uns aus Liebe aufopfern möchten. Wenn wir uns jedoch selbst-los aufopfern, lösen wir uns von unserem Selbst und werfen uns dem anderen zum Fraß vor die Füße statt die eigenen Grenzen und Werte in Selbst- und Nächstenliebe zu wahren.

Im partnerschaftlichen Alltag kommt es natürlich auch und vor allem auf den Umstand an und im Hinblick zu mehr Erfüllung, sich die eigenen Umstände zu kreieren, statt sich diesen zu fügen.

Natürlich gibt es manchmal Dinge, die wir für den anderen gerne tun oder auch mal lassen. Beispielsweise mag einer von beiden gerne chinesisch und der andere lieber kroatisches Essen. Seid ihr beide bereit dennoch miteinander Essen zu gehen, weil ihr Zeit miteinander verbringen wollt und das Essen ist dabei eher Mittel zum Zweck?

Häufig ist zu beobachten, dass wir dem Partner einen Gefallen tun aus Angst den anderen zu verlieren, wenn wir Dinge in Wirklichkeit nicht machen möchten, die dem Partner jedoch gefallen würden. Gleichzeitig geht es auch darum, uns zu fragen, ob wir die Dinge auch mal lassen, die dem Partner nicht gefallen aus Rücksicht, obwohl sie einem selbst Freude bereiten.

Was können wir tun, wenn wir bemerken, dass wir Dinge tun oder lassen, die wir in Wirklichkeit nicht möchten und das möglicherweise aus Angst den Partner zu verlieren?

Zunächst solltet ihr reflektieren und dabei können Euch folgende Fragen helfen:
  • Woher kommt unsere Angst wirklich?
  • Was liegt ihr zu Grunde und ist sie auf unseren Partner bezogen berechtig?
  • Hat diese Angst wirklich etwas mit unserem Partner oder vielmehr mit uns selbst zu tun?
  • Tun wir uns und unserem Partner wirklich einen Gefallen, in dem wir Dinge aus Rücksicht tun oder lassen?
  • Ist es für beide eher eine Belastung, weil wir uns in Wirklichkeit aufopfern?
  • Ist es wirklich für jeden einzelnen und beide gemeinsam okay, Dinge zu tun und zu lassen, welche wir nicht mögen oder gern tun?
  • Ändert sich etwas in unserer Liebe füreinander, wenn wir Dinge tun oder lassen, welche wir wahrlich wollen?

Haben wir uns innerhalb der Partnerschaft auf eine Art und Weise verändert oder nicht weiter entwickelt, mit dem Wissen, dass wir die liebende Person mit unserem Verhalten verletzten, so dürfen wir respektvoll sowie wertschätzend mit dem Partner kommunizieren, was einen bewegt und einander Einblicke gewähren. Hierbei ist es wichtig sich zunächst völlig wertfrei wahrlich zuzuhören.

Nur so ist es möglich, eine tiefe Verbindung zu sich, zu unserem Partner sowie dem gemeinsamen Wir aufzubauen und die Liebe zu fördern. Damit lassen wir unserem Partner gleichzeitig selbst die Wahl und wir können, jeder für sich und gemeinsam daran arbeiten und einander auf dieser Reise unterstützen.

Wahrlich zu lieben bedeutet, dem anderen Eintritt in uns zu gewähren und ihm damit die Chance und die Wahl zu lassen zu bleiben oder ggf. auch zu gehen. Indem wir unsere Veränderungen, Gedanken und Gefühle fühlen, ausleben und ggf. verbal oder nonverbal kommunizieren, geben wir uns gleichzeitig selbst die Chance, uns weiter zu entwickeln. Es geht weniger darum, aus Egoismus zu schweigen oder einfach nur sein Ding zu machen, weil wir einerseits vielleicht Angst haben, den anderen dadurch zu verlieren, sondern mehr aus purer Wertschätzung, Respekt und Liebe zu uns, unserem Partner und dem gemeinsamen Wir – aufrichtig und ehrlich.

Ist es für dich in Ordnung, wenn wir den anderen machen lassen und uns an seiner Freude erfreuen? Wie bleiben wir dabei in unserer Selbstliebe?

Liebe

Hierbei ist es von wesentlicher Bedeutung uns die Frage zu stellen: Wer ist mein Partner und was müsste mein Partner tun, damit wir uns in unserer Selbstliebe verletzt fühlen? Ist es überhaupt möglich?

Im Grunde dürfte uns nichts, absolut gar nichts in unserer Selbstliebe verletzen, was der andere macht oder nicht macht. Triggert es uns, zeigt es uns einmal mehr, dass wir uns ggf. unserer eigenen Grenzen, Werten und Prinzipien nicht bewusst sind oder nach ihnen leben. Wenn der andere diese verletzt, sollten wir uns zunächst selbst die Frage stellen, was dem zugrunde liegt.

  • Warum verletzt es uns?
  • Wofür verletzt es uns?
  • Wie kommt es dazu, dass es uns überhaupt verletzen kann?
  • Werden wir verletzt oder sind unsere Werte verletzt und sind die Werte überhaupt bekannt und werden diese auch klar gelebt?
  • Verletze ich mich gerade selbst und gebe dem anderen nur den schwarzen Peter?

Dabei geht es nicht unbedingt darum, Dinge zu lassen, die wir gerne tun, weil der andere sich dadurch verletzt fühlen könnte. Sondern es geht darum, welche Werte und Prinzipien hat jeder für sich und wir gemeinsam? Wenn wir diese kennen, erkennen und vor allem anerkennen, dann dürfte es ein wohlwollendes Miteinander und Füreinander geben. Ansonsten entsteht entweder etwas, was wir überschreiten, was wir entweder vorher nicht kennen oder anerkennen. Hier ist es wichtig, dass wir zunächst mit uns selbst darüber sprechen und uns dabei unsere Verletzlichkeit erlauben. Hierbei ist es hilfreich der Sache nachzugehen, weshalb es uns verletzt, was der andere macht und lässt, um uns dann auszuprobieren.

Dabei kann uns die sogenannte Spiegelübung Hilfestellung geben.

Schritt 1
  • Schreiben Sie alles auf, was Sie stört, verletzt oder nervt.

Beispiel 1: Es stört mich, dass wir uns so wenig in den Arm nehmen und kuscheln. Dadurch fühle ich mich weniger geliebt und gesehen durch Dich.

Beispiel 2: Es nervt mich, dass ich mit Dir nicht über meine Themen reden kann. Du hörst mir gar nicht zu, wenn ich mit Dir reden möchte und machst lieber andere Dinge, wenn es ernst wird. Ich habe dadurch das Gefühl, ich interessiere Dich nicht.

Schritt 2
  • Drehe alles um und beziehen Sie es auf sich selbst.

Beispiel 1: Es stört mich, dass ich mich selbst so wenig in den Arm nehme und mit mir kuschle. Dadurch fühle ich mich weniger geliebt und gesehen durch mich.

Beispiel 2: Es nervt mich, dass ich mit mir nicht über meine Themen reden kann. Ich höre mir gar nicht zu, wenn ich mit mir reden möchte und mache lieber andere Dinge, wenn es ernst wird. Ich habe dadurch das Gefühl, ich interessiere mich nicht für mich.

Schritt 3
  • Fragen Sie sich, ob es wahr ist. (Meistens lautet die Antwort „Ja“)

Beispiel 1: Ist es wahr, dass ich mich selbst zu wenig in den Arm nehme und mit mir kuschle? Fühle ich mich dadurch weniger geliebt und gesehen?

Beispiel 2: Ist es wahr, dass ich mir selbst manchmal nicht zuhöre und lieber andere Dinge mache, wenn es ernst wird und dadurch das Gefühl entsteht, dass ich mich für mich wenig interessiere?

Schritt 4
  • Fragen Sie sich, was Sie brauchen.

Beispiel 1: Ich brauche es mal wieder, mich liebevoll in den Arm zu nehmen.

Beispiel 2: Ich brauche es einmal alles aussprechen zu können, was mich gerade stört, nervt und verletzt. Und dann brauche ich bitte eine Umarmung und dass Du mich einfach so hältst.

Diese Übung kann sehr herausfordernd, doch sehr effektiv für unseren Selbstliebeprozess sein. Wir treten hierbei in Kontakt mit unseren eigenen Anteilen bzw. unserem inneren Kind / Kindern und öffnen den Zugang in unser Unterbewusstsein.  Wir haben die Chance, unseren Partner als unseren Spiegel unserer eigenen Themen wahrzunehmen, zu reflektieren und uns selbst mit all dem zu versorgen, was wir brauchen und dabei unseren Partner weniger für unsere Bedürfnisse zu benutzen. Das Ziel hierbei ist die Interdependenz. Die unabhängige Abhängigkeit für wahre Symbiose und Seelentanz. Ihr braucht euch nicht, doch ihr wollt euch und betrachtet euch als die Sahne auf dem Kuchen und weniger als den Kuchen selbst. Möglicherweise gelingt es euch anfangs noch nicht gut, Antworten von eurem inneren Kind zu erhalten. Hierbei unterstütze ich Sie als Coach jederzeit gern. Wenn es Dinge gibt, bei denen wir nicht weiter kommen suchen wir uns Unterstützung von außen, entweder jeder einzeln oder auch miteinander für das gemeinsame Für- und Miteinander.

Vielleicht braucht es insgesamt 3 Projekte. Projekte im Außen und im Innen. Jeder Für sich, jeder für den anderen und gemeinsam.

Zunächst geht es weniger darum, Projekte zu erschaffen, sondern darum, dass wir uns und unsere Partnerschaften, Freundschaften und Mitarbeiter- bzw. Chefbeziehungen bereits als Projekte betrachten. Dafür gibt es insgesamt 5 Ebenen sowie den Bereich Innen und Außen.

Bereich Innen
  • Wo dürfen, möchten und sollten wir uns im innen weiterentwickeln?
Bereich Außen
  • Wo darf, möchte und sollte sich auch im Außen etwas verändern?
  • Was hat das mit jedem einzelnen und mit uns gemeinsam zu tun?

Ebene 1 – Meine Ebene: In meiner Ebene, mache ich, was ich will.

Ebene 2 – Deine Ebene: In deiner Ebene, machst Du, was Du willst.

Ebene 3 – Gemeinsame Ebene A: Ich unterstütze Dich bei dem, was Du möchtest.

Ebene 4 – Gemeinsame Ebene B: Du unterstützt mich bei dem, was ich möchte.

Ebene 5 – Heaven: Meint den Seelentanz. Es geht nicht um Dich oder um mich sondern um uns. Es fließt und dient dem höheren gemeinsamen Selbst.

Dabei steht die Liebe nicht nur im Mittelpunkt oder umgibt uns, sondern wir dürfen vielmehr erkennen, dass wir Liebe sind. Es geht weniger darum die Liebe, die wir für uns, füreinander und in dem, was wir tun, fühlen, prüfen und pflegen, denn die Liebe steht uns immer in ihrer Fülle zu Verfügung. Es geht vielmehr darum, dass wir uns selbst prüfen und pflegen, in Form von Selbstreflexion und Inspirationen, und uns hinterfragen, ob wir der Liebe dienlich sind oder ob wir uns der Liebe verwehren, die Augen schließen, weg sehen, uns selbst sabotieren oder destruktive Gedanken- und/oder Verhaltensweisen annehmen.  Es gibt nicht „DIE LIEBE“, sondern nur die das Lieben, als selbst Liebe zu sein.

Für wahrliche Erfüllung dürfen wir darüber sprechen, worin wir uns gesehen, gefühlt und geliebt sowie wertgeschätzt fühlen, in dem, wer wir sind, was wir tun und was wir uns gemeinsam erarbeiten. Es ist vor allem die Bedeutsamkeit, welche Sprache der Liebe wir dabei sprechen, damit wir uns wahrlich verstehen, erfahren und in der Tiefe fühlen.

Das gilt sowohl für ein gutes Chef-Mitarbeiter-Verhältnis, in Freundschaften und es gilt vor allem für die Verbindung in Partnerschaften. Hier ist es wichtig, die verschiedenen Sprachen der Wertschätzung und Liebe zu kennen und diese vor allem auch als Prinzipien zu leben. Diese ist die Grundlage für die eigene Einstellung und die daraus resultierende Kommunikation miteinander sowie unser Verhalten.

Fazit

Sind wir uns über die Liebe zu uns selbst, dem wer wir in unserem Wesenskern sind, was wir tun oder auch mal lassen, sowie zu unserem Partner bewusst, so sind wir mehr in der Lage, wohlwollende, wertschätzende sowie respektvolle und liebevolle Partnerschaften zu führen. Dabei betrachten wir unsere Partnerschaften, unseren Job, Freundschaften, Hobbys oder auch Chef-/Mitarbeiterbeziehungen nun weniger als Projekte sondern empfinden pure Liebe und Freude.

Für mehr Klarheit für Sie und die Liebe ist mein Buch „CHECK YOUR LOVE!“ mit 111 Reflexionsfragen für mehr Klarheit und Leichtigkeit auf dem Weg zu einer erfüllenden Partnerschaft entstanden. „CHECK YOUR LOVE!“, ist das Reflexions- und Inspirationshandbuch für Sie als Single und Ihre Partnerschaft.

Oft wünschen wir uns mehr Leichtigkeit, Begeisterung, Erfüllung und Verbindung in unseren Partnerschaften, in der Liebe, auf der Arbeit, in Freundschaften oder der Familie. Hierbei dürfen wir selbstverantwortlich handeln, indem wir unsere Hausaufgaben in unserer eigenen inneren Arbeit, in Form von Selbstreflexion, durchführen. Erst dadurch sind wir imstande, vom „Ich bin okay.“ und „Du bist okay.“ zum „Wir sind okay.“, für das wahre Füreinander im Wir-Bewusstsein zu (er)leben. Denn erst das Wir in mir schafft das Wir in Uns. Auf diesem gemeinsamen Weg entwickelt sich jeder selbst und dadurch wir uns. Indem wir selbst reifen hinterlassen wir gleichzeitig Spuren auf dieser Welt für die Welt von Mensch zu Mensch.

In Liebe

Ihr Coach Daniel Hoch

PS. Das Leben ist schön.

Liebe
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Autoren: Daniel Hoch und Juliane Kern