Wenn das Wir das Ich erdrückt – und das Ich das Wir sabotiert
Leroy Sané ist nicht das Problem. Auch nicht der FC Bayern. Das Phänomen, das sich hier zeigt, ist universell – es betrifft Teams, Unternehmen, Vereine gleichermaßen. Es geht um ein systemisches Ungleichgewicht: Das Ich wird überhöht – oder das Wir wird zum Zwang. Beides führt zur Trennung, zur Ohnmacht und zu kulturellem Stillstand.
Das große Missverständnis – Ich gegen Wir
Ein Spieler stellt sich über den Verein. Der Verein wiederum stellt sich über den Spieler. Beide übersehen dabei das Wesentliche: Das Wir ist keine übergeordnete Instanz, sondern lebt vom Gewahrsein jedes einzelnen Ichs. Und das Ich wirkt nicht neben dem Wir, sondern im Wir. Ein Team oder Unternehmen ist nicht stark, weil es ein starkes Wir behauptet – sondern weil das Wir aus klaren, verantwortungsbewussten Ichs besteht.
Führung heißt Gewahrsein – nicht Kontrolle
Eine reife Führung erkennt: Ich bin Teil des Wir – und das Wir lebt durch mich. Es geht nicht um Erlaubnis oder Unterordnung, sondern um das Bewusstsein für diese tiefe Verbindung. Wer nur Positionen verwaltet, aber nicht Beziehungen lebt, verliert den Zugang zu Wirkung. Klarheit entsteht nicht durch Macht, sondern durch Präsenz. Durch die bewusste Entscheidung, Teil des Ganzen zu sein – als Führungskraft wie als Mitarbeitender.
Kapitel Betriebsrat – Wenn das Wir sich selbst verliert
Und wenn dann auch noch der Betriebs- oder Personalrat als Instanz auftritt, spitzt sich dieses Spannungsfeld oft zu. Was als Mitbestimmung gedacht war, wird zum Bollwerk. Der Betriebsrat wird zur Entkopplung vom Ganzen – nicht weil er da ist, sondern weil auch hier das Gewahrsein fehlt: Das Wir des Rates ist nur so stark wie das Ich, das sich darin verantwortet. Wird diese Verbindung ignoriert, entsteht Blockade statt Balance.
Fazit: Das Ich im Wir – und das Wir durch das Ich
Ein gesundes System entsteht nicht durch Vorgaben, sondern durch Verbundenheit. Dort, wo das Ich bewusst Teil des Wir ist – und das Wir nicht vorgibt, sondern lebt – entsteht Klarheit. Und damit Führung.
3 To-dos für mehr Gewahrsein:
1. Seien Sie sich Ihrer Rolle als Teil des Ganzen bewusst.
2. Trainieren Sie Wahrnehmung statt Bewertung.
3. Erleben Sie Führung nicht als Position, sondern als Beziehung.
Herzliche Grüße
Ihr Daniel Hoch
PS. Das Leben ist schön.
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