Ich hasse dich – weil du so bist wie ich
Ich hasse dich, weil du so bist wie ich – ohne es zu merken
Ein Artikel über verdrängte Anteile, emotionale Projektion und persönliche Entwicklung
Ich erinnere mich an einen Moment, in dem ich einen Menschen zutiefst abgelehnt habe. Alles an ihm hat mich genervt: sein Auftreten, seine Worte, seine Art zu diskutieren. Ich sagte innerlich: „Ich hasse dich.“ Heute weiß ich: Ich habe mich selbst gehasst – in dieser Person. Denn dieses Wesen war wie ich. Nur habe ich das damals nicht erkannt.
Was sind verdrängte Anteile?
Verdrängte Anteile sind Persönlichkeitsfacetten, die wir aus unserem bewussten Selbstbild ausgeschlossen haben. Nicht weil sie falsch wären, sondern weil wir irgendwann gelernt haben, dass sie „nicht dazugehören“. Wir dürfen nicht laut sein. Nicht wütend. Nicht bedürftig. Nicht egoistisch. Nicht verletzlich. Und was keinen Raum bekommt, wird in den Schatten gestellt. Das heißt nicht, dass es verschwindet – es wirkt einfach nur unbewusst weiter.
Warum uns andere triggern
Wenn jemand dominant, arrogant, laut, fordernd oder emotional ist – und das in uns Widerstand auslöst –, dann lohnt sich die Frage: Wo bin ich (auch) so – oder wäre es gern, traue mich aber nicht? Wo habe ich diesen Anteil in mir verdrängt – und hasse ihn deshalb im anderen?
Drei Beispiele aus dem Leben
- Freundschaften: Eine Freundin spricht offen über sich, steht zu ihren Bedürfnissen – und Sie finden das egoistisch? Vielleicht liegt es daran, dass Sie selbst nie gelernt haben, Raum einzunehmen.
- Teamarbeit: Ein Kollege sucht ständig Bestätigung und will immer der Beste sein. Sie finden ihn überheblich – doch was, wenn Sie selbst längst gelernt haben, Ihr Bedürfnis nach Anerkennung zu unterdrücken?
- Führung und Leadership: Als Führungskraft empfinden Sie einen kritischen Mitarbeiter als respektlos. Doch vielleicht erinnert er Sie an Ihren früheren Idealismus – den Sie aus Angst vor Konflikten begraben haben.
Verdrängte Anteile erkennen – und integrieren
Diese inneren Anteile wollen nicht besiegt werden – sie wollen gesehen werden. Sie wollen nicht dominieren – sie wollen dazugehören. Und genau deshalb begegnen wir ihnen im Außen: als Projektion, als Ablehnung, als Antipathie.
Fazit: Wer Sie triggert, zeigt Ihnen Ihr ungelebtes Potenzial
Was Sie an anderen hassen, kann ein Fingerzeig auf Ihre eigene Entwicklung sein. Was Sie verurteilen, ist oft der Teil in Ihnen, der nach Anerkennung schreit. Und was Sie am meisten aufregt, ist vielleicht das, was Sie am dringendsten selbst integrieren dürfen.
Drei To-dos für Sie:
- Trigger ernst nehmen: Wer oder was bringt Sie emotional aus dem Gleichgewicht – und warum?
- Selbsterkenntnis fördern: Erkenne Sie, dass es weniger um den anderen als um Sie selbst geht.
- Bewusst integrieren: Geben Sie verdrängten Anteilen Raum – nicht um zu werden wie jemand anderes, sondern um Sie selbst zu sein.
Herzliche Grüße
Ihr Daniel Hoch
PS. Das Leben ist schön.
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