Die Brennnessel am Rand – oder: Wer schützt Ihr Team wirklich?
Ich bin gerade unterwegs. Ein Spaziergang durch die Felder, der Kopf frei, die Gedanken offen. Links der Weg, rechts das Feld. Dazwischen – eine Mauer aus Brennnesseln.
Ich bleibe stehen. Nicht, weil ich hineinwill – sondern weil ich mir plötzlich eine Frage stelle: Was macht die Brennnessel da eigentlich? Warum steht sie genau hier, so dicht, so unübersehbar? Ist sie einfach nur „Unkraut“ – oder hat sie eine Funktion?
Und wie so oft kommt mir bei solchen Fragen meine Arbeit als Coach für Führung und Teamdynamik in den Sinn. Denn was, wenn die Brennnessel nicht nur eine Pflanze, sondern ein Symbol ist? Für den einen Menschen im Team, der nicht immer bequem ist – aber vielleicht genau deshalb so wichtig?
Ich habe hingeschaut. Und die Antworten, die mir begegnet sind, könnten Ihnen helfen, Ihr Team mit neuen Augen zu sehen.
Die Brennnessel ist eine Grenze – im besten Sinne
Dort, wo Felder beginnen und Wege enden, wachsen sie: Brennnesseln markieren die Linie. Nicht, weil sie ein Zeichen setzen wollen – sondern weil sie einfach da sind, wo sie gebraucht werden. Sie halten ab. Sie schrecken ab. Und sie sagen: „Bis hierhin – und nicht weiter.“
In Teams braucht es genau diese Menschen: Die, die Kante zeigen, wenn andere noch schweigen. Die, die unbequem sind. Nicht, weil sie destruktiv wären – sondern weil sie beschützen.
Sie sind Lebensraum – für das, was wir sonst nicht sehen
Wussten Sie, dass über 40 Insektenarten die Brennnessel als Heimat brauchen? Und dass sie Schmetterlinge großziehen, die wir später bewundern?
Diese Pflanze, die keiner will, ermöglicht Vielfalt. Still. Im Schatten.
Im Team sind das die Menschen, die nicht im Rampenlicht stehen, aber den Raum schaffen, in dem andere aufblühen können. Nicht beliebt – aber unverzichtbar.
Und sie sind unangenehm – zu deinem Besten
Wer in die Brennnessel greift, wird es spüren. Sie brennen – damit Sie lernen, achtsamer zu sein. Brennnesseln halten Sie auf Distanz – damit Sie sich selbst spüren.
Wie viele Teams gehen zugrunde, weil niemand mehr brennt? Weil alles weichgespült ist? Führung braucht Reibung. Teams brauchen Konfrontation. Und Entwicklung braucht Schmerz.
Die Brennnessel erinnert uns daran, dass Wachstum nicht immer bequem ist. Aber klar. Und notwendig.
Fazit
Die Brennnessel ist das, was vielen Teams fehlt.
Ein Mensch, der nicht nur lieb ist, sondern klar. Der nicht nur sagt, was gefällt – sondern, was schützt. Und der nicht nur mitschwimmt – sondern den Fluss umlenkt, wenn er zu gefährlich wird.
Drei To-dos für Ihr Team:
- Finden Sie die Brennnessel in Ihrem Team. Und hören Sie ihr endlich zu.
- Seien Sie selbst manchmal eine. Auch wenn Sie dafür kurzfristig anecken.
- Lernen Sie die Grenze zu schätzen. Denn ohne Abgrenzung gibt es keine Gemeinschaft.
Mehr Klarheit für Ihre Führung, auch wenn es mal brennt?
In meinen Vorträgen, Coachings und im Buch Mindpunk geht es genau darum: warum klare Grenzen Teams stark machen. Wenn Sie lernen wollen, wie Sie mit Ihrem Team nicht nur durch’s Feld, sondern auch durch Brennnesseln gehen, ohne den Kurs zu verlieren: Dann lassen Sie uns sprechen.
Herzliche Grüße
Ihr Daniel Hoch
PS. Das Leben ist schön.
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